DZHK-Studie CAVA-ADHF-DZHK10

Laienverständliche Beschreibung

Häufig müssen Patienten aufgrund einer Verschlechterung ihrer Herzschwäche stationär behandelt werden. Bei der Herzschwäche, auch Herzinsuffizienz genannt, ist das Herz zu schwach, um den Körper in jeder Situation ausreichend mit Blut und Sauerstoff zu versorgen. Um diese Schwäche zu kompensieren, steigt der Füllungsdruck des Herzens an, da es dann wieder kräftiger pumpen kann. Dies bedingt jedoch, dass auch der Druck im Blutkreislauf der Lunge und in den großen Venen, die das Blut aus dem Körper zum Herzen leiten, ansteigt. Ärztlich wird dies als Stauung bezeichnet, da sich, vereinfacht gesehen, das Blut vor dem Herzen staut. Die untere Hohlvene ist die größte Körpervene und bei Druckanstieg nimmt ihr Durchmesser zu. Deren Durchmesser kann man mittels Ultraschall bestimmen. Durch verschiedene Umstände kommt es zu einem übermäßigen Anstieg des Herzfüllungsdrucks (Stauung). Dies führt zu einer deutlichen Zunahme der Symptomatik (in der Regel Luftnot sowie wie in der Abbildung unten gezeigt eine vergrößerte Halsvene und eindrückbare Wassereinlagerungen). Dies wird als Dekompensation bezeichnet und führt in der Regel zur Krankenhauseinweisung. Derzeit liegen nicht genügend Informationen vor, welches die beste Behandlungsmethode und vor allem was das optimale Behandlungsziel ist. Grundsätzlich soll der Füllungsdruck reduziert werden. Dadurch nehmen die Beschwerden ab (Rekompensation). Eine gute Rekompensation mit dem Ziel einer möglichst geringen Stauung am Behandlungsende ist prognostisch für Patienten entscheidend. Allerdings ist die klinische Stauungseinschätzung durch körperliche Untersuchungstechniken schwierig. Hilfreich könnte die zusätzliche Durchmesserbestimmung der unteren Hohlvene mittels Ultraschall sein.
Angesichts der geschilderten Unsicherheiten vergleichen wir im Rahmen von CAVA-ADHF zwei Vorgehensweisen. Hierzu werden Patienten per Zufall (Randomisierung) auf zwei Behandlungsgruppen verteilt:

Gruppe 1

Alle Patienten dieser Gruppe erhalten eine Rekompensationsbehandlung geleitet anhand klinischer Stauungseinschätzung und einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung der unteren Hohlvene.

Gruppe 2

Bei Patienten dieser Gruppe wird die Rekompensationsbehandlung alleine geleitet anhand klinischer Stauungseinschätzung ohne die Ergebnisse einer zusätzlichen Ultraschalluntersuchung der unteren Hohlvene. Dennoch wird bei dieser Gruppe die Ultraschalluntersuchung zur wissenschaftlichen Analyse durchgeführt, allerdings erfährt der behandelnde Arzt das Ergebnis nicht.

Studienhypothese

Die zusätzliche Ultraschalluntersuchung der unteren Hohlvene führt bis zur Krankenhausentlassung zu einer besseren Entstauung (größere Abnahme des NT-proBNPs von Aufnahme bis zur Entlassung).